COOLedger

COOLedger: A COnfiguration toOL for Distributed Ledgers

Neben vielen Anwendungen der Distributed Ledger-Technologie (DLT) in Bereichen wie Finanzen oder Internet der Dinge hat jede ihre eigenen spezifischen Anforderungen an die Konfiguration von DLT-Funktionen, wie z.B. hoher Durchsatz oder Anonymität. Aufgrund von Kompromissen zwischen DLT-Eigenschaften (z.B. Verfügbarkeit vs. Konsistenz) wird es kein einheitliches DLT-Design geben, was zu einer stetig wachsenden Anzahl unterschiedlicher DLT-Designs führt. Ein DLT-Design beschreibt eine bestimmte Implementierung eines verteilten Ledgers, z.B. Bitcoin oder Ethereum. Um den spezifischen Anforderungen der verschiedenen Anwendungen gerecht zu werden, sind die Weiterentwicklungen im Bereich DLT derzeit stark anwendungsorientiert, was zu einer ständig steigenden Anzahl von unterschiedlich konfigurierten DLT-Designs führt. Da die meisten DLT-Designs Open Source sind, kann man DLT-Eigenschaften wie Blockgröße oder Blockerstellungsintervall leicht ändern. Wie sich die Neukonfiguration einzelner DLT-Merkmale auf DLT-Clients auswirkt, ist derzeit jedoch unbekannt, da nur eine verstreute Analyse möglicher Nebenwirkungen durch DLT--Konfigurationen erfolgt. Die bisherige Forschung geht kaum über die Analyse der gängigsten Blockchains (z.B. Bitcoin, Ethereum, HyperLedger) hinaus, die für ein tiefes Verständnis der Auswirkungen und Nebenwirkungen von angewandten Konfigurationen von DLT-Merkmalen unerlässlich wären. Besonders die Sicherheitsbewertung wird schwierig, wenn es um neue Technologien wie DLT geht. Aufgrund der Kombination mehrerer Disziplinen der Informatik in der DLT (z.B. verteilte Systeme und Verschlüsselung) weisen DLT-Designs keine offensichtlichen Abhängigkeiten zwischen DLT-Eigenschaften auf, die zu Kompromissen und unerwarteten Nebenwirkungen führen. Beispielsweise geht die hohe Leistung eines DLT-Designs meist zu Lasten des Sicherheitsniveaus. Die aktuelle Forschung rechtfertigt den Kompromiss zwischen Performanz und Sicherheit dadurch, dass die meisten Angriffe auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Forks zurückzuführen sind, die auf eine Fehlkonfiguration der Blockgröße und des Blockerstellungsintervalls zurückzuführen ist. Neben Trade-offs, die spezifisch für DLT sein, können bereits etablierte Theorien wie CAP Theorem auf DLT angewendet werden. Trade-Offs zwischen DLT-Eigenschaften beeinträchtigen die Eignung von DLT-Designs für Anwendungen, da immer ein Kompromiss eingegangen werden muss. Aufgrund der derzeit schwierigen Migration verteilten Ledgern von einem DLT-Design zu einem anderen DLT-Design ist die Entscheidung, welches DLT-Design am besten zu den Anforderungen eines bestimmten Anwendungsfalles passt von besonderer Bedeutung.

Um die Identifizierung einer geeigneten Konfiguration eines DLT-Designs zu unterstützen, zielt dieses Forschungsprojekt auf die Entwicklung eines Modells ab, das die Auswirkungen bestimmter DLT-Eigenschaften auf andere erklärt. Das Modell wird in einer Browseranwendung instanziiert und wird öffentlich nutzbar sein.